Im Kampf um die Deutungsmacht über die Riots, an denen sich im August mehrere tausend Menschen in verschiedenen Städten Englands beteiligt hatten, scheint die Strategie der Konservativen Erfolg zu haben: „kriminelle Elemente“ und Gangs werden für die Unruhen verantwortlich gemacht. Eine Einschätzung von Benjamin Opratko.
London’s Burning, und nicht nur das. Seit letztem Wochenende haben sich die Revolten über die Hauptstadt hinaus in zahlreiche Städte ausgebreitet, darunter Birmingham, Liverpool und Manchester. Ein paar Diskussionsanregungen aus der Perspektiven-Redaktion.
Rezension: Jakob, Christian/ Schorb, Friedrich: Soziale Säuberung. Wie New Orleans nach der Flut seine Unterschicht vertrieb. Münster: Unrast Verlag 2008, 227 Seiten, 13.80 Euro
Wien ist eine migrantische Stadt. Die Stadtpolitik reagiert darauf in jüngerer Vergangenheit mit diversitätspolitischen Maßnahmen. Dass diese nichts Grundlegendes an der Ausgrenzung und rassistischen Diskriminierung von MigrantInnen ändern, zeigen Assimina Gouma, Petra Neuhold, Paul Scheibelhofer und Gerd Valchars von der Forschungsgruppe Kritische Migrationsforschung [KriMi].
Rezension: Sauer, Birgit/Strasser, Sabine (Hg.): Zwangsfreiheiten. Multikulturalität und Feminismus, Wien: Promedia Verlag 2008, 260 Seiten, € 24,50
Die außergewöhnliche Stärke der extremen Rechten in Österreich ist untrennbar mit ihrer prominentesten Repräsentantin auf parlamentarischer Ebene verbunden. Die FPÖ wurde unter Jörg Haider von einer traditionell-deutschnationalen Honoratiorenpartei zur erfolgreichen „Protestpartei“ umgemodelt und bietet nun, unter H.C. Strache, rassistische und autoritäre Antworten auf die soziale Krise. Daniel Fuchs und Felix Wiegand diskutieren, wie der nachhaltige Erfolg der extremen Rechten erklärt werden kann und ziehen daraus Konsequenzen für linke Gegenstrategien.