Rezension: Wemheuer, Felix: Mao Zedong. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag
2010, 160 Seiten € 9,20
Die Idee für einen transnationalen Migrant_innenstreik am 1.März geht auf Massenproteste in den USA zurück, deren Höhepunkt der „Tag ohne Migrant_innen“ am 1.Mai 2006 bildete, an dem sich über eine Millionen Menschen beteiligten. Die Proteste richteten sich über Monate hindurch gegen die massiven Verschärfungen der Asyl- und Einwanderungsgesetze – diese führten einerseits zu Illegalisierung und Kriminalisierung von vielen Migrant_innen, andererseits [...]
Marxistischer Faschismusanalyse wird häufig eine ökonomistische und funktionalistische
Perspektive vorgeworfen. Hanna Lichtenberger, Veronika Duma und Tobias Boos zeigen, dass sich jedoch bereits in den Anfängen der Faschismustheorien brauchbare Ansätze finden, die, verbunden mit neueren Erkenntnissen, dabei helfen können, den Faschismus als autoritäre Krisenbearbeitungsstrategie besser zu verstehen.
Etzemüller, Thomas (Hg.): Die Ordnung der Moderne. Social Engineering im 20.Jahrhundert, Bielefeld: transcript Verlag 2009, 328 Seiten, € 30,70
Veronika Duma, Tobias Zortea, Katherina Kinzel und Fanny Müller-Uri erzählen die verborgene Geschichte der Klassenkämpfe in den Randbezirken Wiens um 1900. Dabei zeigt sich, dass die Aufstände der im Elend lebenden ArbeiterInnen und des multiethnischen „Lumpenproletariats“ auch die Wiener Sozialdemokratie in Bedrängnis brachten.
Bis heute sind das Rote Wien der Zwischenkriegszeit und die damit verbundenen austromarxistischen Positionen emphatische Bezugspunkte der Sozialdemokratie. Benjamin Opratko und Stefan Probst stellen den „roten Traum“ in Frage, indem sie die historischen Bedingungen der Politik des Roten Wien sowie die theoretischen Prämissen des Austromarxismus offenlegen.