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Editorial
von Redaktion Perspektiven

„Revolution!“ haben wir uns wieder einmal gedacht… und uns zunächst einmal an ein neues Layout für das Magazin herangemacht. Was ihr nun in den Händen haltet ist also das langersehnte Ergebnis vieler – mit, über den Xten Entwürfen zusammengehaltenen Köpfen, geführten – Diskussionen und nicht zuletzt unzähliger Überstunden unseres Grafikers Reinhard Lang (danke dafür!). Die treue Leser_innenschaft bemerkt sofort: es hat sich einiges verändert! Neben dem neuen Coverdesign sollen vor allem das aufpolierte Layout der Artikel, kleine Infoboxen oder etwa auch „bedienungsfreundlichere“ Fußnoten das Lesen zu einem noch größeren Genuss machen, als zuvor! Zudem bekommt die Bebilderung endlich den Platz, den sie sich unserer Meinung nach schon länger verdient hat (nämlich mehr). Auch die Rezensionen wollen wir aufwerten. Schließlich haben wir uns nach hitzigen Diskussionen dafür entschieden, die Anzahl der Artikel auf vier handverlesene Stück zu reduzieren… denn alles weitere – so unsere Überlegung – findet ihr auf unserem neuen Blog unter: www.perspektiven-online.at .

„Revolution!“ haben wir uns dann gleich noch einmal gedacht und dem nicht nur Form, sondern auch Inhalt dieser Ausgabe gewidmet, wie Ihr unschwer auf dem Cover nachlesen könnt. Und wer hätte sich das gedacht: war der Begriff bis vor einem Jahr – so scheint es – noch den Marketingabteilungen dieser Welt vorbehalten, wenn es um die Anpreisung neuer Handy-Modelle oder Hybrid-Motoren ging , so ist „Revolution“ plötzlich auch wieder im politischen Diskurs präsent. Hierfür sorgte nicht nur die Wieder-Aneignung dieses Kampfbegriffes durch die Besetzer_innen auf der Plaza Puerta del Sol und dem Syntagma-Platz oder der Occupy Wallstreet-Bewegung, sondern auch die Umstürze in Nordafrika.

Um einen dieser Umstürze geht es in Von Tahrir zu Tat ’hir. Stefan Probst und Tyma Kraitt zeigen, unter welchen Bedingungen sich das gesellschaftliche Potential dieser Proteste entwickelte, vergessen dabei niemals auf den Klassenkampf und führen nebenher in revolutionstheoretische Begriffe ein.
Wurde diesbezüglich in Ägypten – bei allen Schwierigkeiten – also schon einiges erreicht, darf hierzulande noch im Konjunktiv diskutiert werden. Dazu hat Perspektiven mit Lukas Oberndorfer (Institut Solidarische Moderne) und Elmer Flatschart (W.E.G., Theoriebüro/Schenke) zwei sehr unterschiedliche linke Projekte zum Gespräch mit Benjamin Opratko und Katharina Hajek (Perspektiven) geladen, um über Handlungsmöglichkeiten der Linken in der Krise, lang- und kurzfristige Ziele, Subjekte aber auch die „Orte“ von Transformation zu diskutieren. Eben darum geht es nicht zuletzt, wenn Hanna Lichtenberger und Julia Hofmann der Frage nachgehen, welche Diskurse politischer Selbstermächtigung sich von der Pariser Commune – als einem der historisch ersten Versuche breiter demokratischer Selbstverwaltung – über die Aufstände in Oaxaca bis zur Bewegung M15 in
Spanien ziehen. Schließlich – und außerhalb des Schwerpunktes – sind wir Euch noch den zweiten Teil von Harry Cleavers Karl Marx: Ökonom oder Revolutionär? schuldig.

Rezensiert wird in dieser Ausgabe zu so unterschiedlichen Themen wie Okzidentalismus, antimuslimischem Rassismus und der queeren Multitude, wobei wir mit mit einem Kommentar zur Frauenfußball-WM diesen Jahres sowie einer Rezension zum Thema Rapid im Nationalsozialismus auch noch einen kleinen – inoffiziellen – Ballsport-Schwerpunkt untergebracht haben.

Und jetzt alle zusammen: „one solution:…!“ …für all die vielen Widersprüche,

Eure Perspektiven-Redaktion!





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